An „östereich – nie vom faschismus geheilter blinddarm großdeutschlands“ (Jan Böhmermann) – kann kein gutes Haar gelassen, weil kein gutes gefunden werden.

Österreich: Die Pressefreiheit wird angegriffen (jüngst, dumm und gehetzt: FPÖ-Kandidat Harald Vilimsky‎ bei ZIB-Moderator Armin Wolf), Minister stellen sich über den Rechtsstaat (dauerhaft dumm und dreist: Herbert Kickls Menschenrechts- und Asylrechts-Blähungen); Vize-Kanzler sprechen und fühlen rechtsextrem (dauerhaft braun-blau: Vizekanzler Christian Strache – ob ohne oder mit Brille eine Gefahr für das, was sie lieben), Menschen werden als Ratten abgebildet (Braunau-Esterbauer)

Bürger dürfen nicht schweigen. Politiker auch nicht.  Aber „Sebastian Kurz ist, da zu schweigen, wo man nicht schweigen darf“ (J. Böhmermann). Also schweigt er und schweigen sie, die Österreicher.

Wie damals: Schweigen (gegen Unrecht, Verbrechen und Volksverhetzung) – Jubeln (wenn der Führer da ist) – Voten (so aufgefordert von Plakat-Beller-Vilimsky).

Früher hat man noch gewählt. So ja auch üblich in einer Demokratie. Nicht so die FPÖ. Sie votet. Casting-Show statt politischen Diskurs. Oder auch: FPÖ – Von der Demokratie überfordert und der Demokratie Feind.

Wie damals danach: Wir waren Opfer – und schuld waren die anderen. „östereich – immer mit dabei aber nie schuld“ (J. Böhmermann). Die verlorene Nazi-Seligkeit kehrt wieder: Die Österreicher haben die Regierung, die sie (herbeisehnen und) verdienen.
Und sie schweigen weiter.

Und jene, die nicht akzeptieren, dass die Nationalistisch-Rechten salonfähig geworden sind, sind nicht salonfähig. „Bei der ersten schwarz-blauen Koalition standen alle auf den Hinterbeinen. Nun habe ich den Eindruck von acht Millionen Achselzucken“ (J. Böhmermann).

Faschismus ist keine Meinung, Faschismus ist ein Verbrechen. Und eine Krankheit.
„Vom Neo-Nazi zum Sportminister“ (J. Böhmermann): Das geht nur in einem Land mit beschränkter Personalauswahl.
Oder vom 32-jährigen Versicherungsvertreter, der nix kann, zum Kanzler.

Zur Böhmermann-Ausstellung im Künstlerhaus Graz